Ankunft und erste Tage

Lesezeit ca.: 4 Minuten, 11 Sekunden

05.09.2017
MaxLa
2611

Hallo liebe Leute!

 

Entschuldigt, dass ich mich erst so spät wieder melde, aber mit dem Internet ist es hier nicht allzu gut. Whatsapp geht gerade noch, den Rest  kannste aber vergessen!

Aber darauf werde ich demnächst zu sprechen kommen.

Am letzten Mittwoch hieß es dann Abschied von allen Geliebten nehmen.

Natürlich ist jeder Abschied schwer, aber der Abschied für ein ganzes, langes Jahr ist nicht nur ungewohnt, sondern auch unfassbar schwer, vor allem von Freundin und Familie, die man sehr liebt!

Die ersten Tage sind natürlich die schwersten, aber was mich zwischen all dem Wimmern immer (ein wenig) festhält und es auch weiterhin wird, ist folgender Satz: Alles geht vorüber.

 

Das war es schon. Mehr kommt nicht. Aber lasst euch diesen Satz mal durch den Kopf gehen. Er ist in guten und in schlechten Zeiten anwendbar.

Es ist schon schwer hier – wieso werdet ihr noch erfahren – aber auch meine Eltern gaben mir den Rat, nicht die Dimension eines ganzen Jahres, sondern eher die einzelner Monate zu übernehmen. Quasi Monat für Monat abarbeiten, nicht das Jahr als ganzes zu betrachten, was einen echt Verzweifeln kann.

 

Aber was euch wahrscheinlich mehr interessiert, ist wie ich überhaupt auf diese Veranda gekommen bin, an der ich gerade diesen Eintrag für euch verfasse!

 

Mein Flug ging ja wie gesagt am Mittwoch in Frankfurt los. Von dort aus flogen wir über Amsterdam nach Nairobi (Kenia) und von dort aus schließlich nach Lilongwe (Malawi).

Insgesamt eine grobe Reisedauer von 21 Stunden – keine davon mit Schlaf :'-(...

Als wir dann total übermüdet um ca. 14:00 in Lilongwe ankamen, wäre es natürlich schön gewesen, verlässlich und pünktlich von einer Person des Vertrauens empfangen zu werden. Ha denkste!

Geplant war, dass Jakob, Johanna (Ist auch im Norden) und ich am Tag der Anreise von Efdas, einem Sohn unseres Mentors Felix, empfangen werden und die erste Nacht bei ihm verbringen um schließlich am nächsten Tag mit dem AXA-Bus nach Mzuzu zu reisen.

Tatsächlich war aber, als wir am Flughafen ankamen, kein Efdas da, stattdessen mein Mitfreiwilliger Jakob der nur eines seiner zwei Gepäckstücke bei sich hatte – Bombenanfang.

Das andere tingelt irgendwo zwischen Stuttgart und Lilongwe rum.

Achja, Jakob, Maren und Lea hatten einen anderen Flug als wir, sie sind also eher in Lilongwe angekommen als wir.

In Edfas seinem AutoSo warteten wir gut zwei Stunden bis Edfas dann doch ankam

Die erste Nacht in Malawi war ziemlich seltsam – wahrscheinlich weil es schon bei Abreise aus dem Flughafen mit dem Auto von Edfas dunkel draußen war. By the way, in Malawi geht die Sonne schon um 18.00 unter. Im dunkeln sahen wir schließlich viele Feuerstellen und vor allem unbelichtete Fahrradfahrer und Hunde/Ziegen/Schweine auf nicht belichteten Straßen.

Angekommen in Edfas seinem Haus wurden wir gastfreundlich von seiner Familie begrüßt und haben den Abend sehr gut, aber auch ungewohnt verbracht.

Am nächsten Morgen ging es dann mehr oder weniger pünktlich los. Wie gesagt sollten wir mit dem AXA-Bus nach Mzuzu reisen. Allerdings musste man dafür schon Tage im Voraus einen Platz reservieren...hatten wir das?...ehhh nein – Bombenanfang.

Auf dem Pickup von Mzuzu nach LilongweSind wir halt mit Johannas Mentor Steward per Anhalter nach Mzuzu gereist. Dass so eine lange Reise (ca. 500 Kilometer) auf der Ladefläche eines kleinen Pickups, mit reichlich Koffern und anderen „Passagieren“, bei 100 km/h und ohne Sitzfläche stattfindet, fand selbst Felix ungewöhnlich und hat sich gefühlt tausend mal dafür entschuldigt.

 

In Mzuzu wurden wir dann von Felix und seinem Sohn Martin empfangen und sind nach Chilumba gefahren. Natürlich nicht direkt zu unserem Haus -  Felix hat uns beiden müden Säcke natürlich noch mit seiner Gastfreundschaft und reichlich Essen verwöhnen wollen ;-).

Finally – um 20:00  - sind wir dann an unserem Haus angekommen und sind todmüde ins Bett gefallen.

 

Am nächsten Morgen wurden wir dann von einer Horde Nachbarn begrüßt. Zum Glück brachten uns Felix und seine Frau Monica etwas zum Frühstück, denn an Lebensmitteln mangelte es uns sehr!

Aber eine genaue Beschreibung des Hauses bekommt ihr demnächst.

Nach vielem Händeschütteln und gefühlt hundert neuen Gesichtern und Namen sitze ich nun hier auf der Veranda und versuche alle Geschehnisse einigermaßen zu verarbeiten, was mir echt schwer fällt.

Es ist nicht einfach hier, und ich befinde mich echt am Limit meiner Kräfte. Deutschland fehlt mir. Aber wird schon!

 

Ich melde mich demnächst nochmal!

Liebe Grüße Max


Kommentare


Hörmann 10.09.2017 10:37:42

Hallo Max ! Hören schon, wird eine spannende Zeit für dich !!! Denke, die Uhren ticken dort ganz anders, wie wir es hier, gewohnt sind. Für dich wird es bestimmt viele neue, große Herausforderungen geben, auch an das Tägliche. Das ist mit Sicherheit nicht einfach, aber du machst das schon, da bin ich mir ganz sicher !!! Hut ab, das du den Mut hast, diese Aufgabe anzunehmen !!! Das sind Erlebnisse und Eindrücke, die du nie vergessen wirst. Sie werden dein Leben enorm bereichern . Du wirst viele Normalitäten und gewisse Dinge ganz anders bewerten, wie bislang. Alles, was für uns einfach und selbstverständlich ist, ist dort purer Luxus . Und wahrscheinlich undenkbar !!! Sei stolz auf dich !!! Nur \\\" du\\\" bekommst einen wirklichen Eindruck von dem Täglichen, in solch einem Land. :-) Daumen hoch !!! Max,du machst das schon ! Ganz liebe Grüße !!! Stefan und Moni

Über mich

Hallo, ich bin Max Lachnicht!

Ich komme aus Gronau-Epe, nahe Münster in Westfalen und bin neunzehn Jahre alt.

Momentan mache ich mein Abitur am Canisiusstift in Ahaus und werde ab September im Rahmen des Kolpingwerk Deutschlands ein freiwilliges soziales Jahr in Malawi machen!

Wieso ich das mache?