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Neugierig? Sehr gut.
Wie schon angekündigt bin ich nun in Ekwendeni, einer ziemlich großen Stadt für malawische Verhältnisse, in der übrigens die älteste Kirche Malawis steht.
Von hier aus sind es auch nur gut 30 Minuten bis nach Mzuzu, der lange Weg von Chilumba aus war ab und zu echt nervenzerrend! Und gut 2 ½ Stunden länger...
Hier werde ich nun in der St. Michaels Primary School arbeiten, die neben dem Skills Developement Center ist, in dem Johanna ihre meiste Zeit verbringt.
Unser Mentor, der Stuart, ist in der Primary übrigens der Headteacher/Direktor, quasi die höchste Instanz des Schullebens. Letzte Woche hat mich Stuart schließlich der Horde von Schülern vorgestellt, mit „Max“ kamen alle noch klar, das „Lachnicht“ war da schon spannender.
Naja, jetzt bin ich halt nur Mr. Max.
Genau dieser hat nun auch deutlich andere Aufgaben als vorher.
Meine neuen Aufgaben sind das Führen der Bibliothek, ab und zu in der Standard 7. (7. Klasse) Englisch assistieren und mir den Kampf mit dem Sportprogramm anzutun.
Da die Bibliothek in diesem Schuljahr leider kaum benutzt wurde, war ich die erste Zeit damit beschäftigt Bücher zu sortieren. Wie lange diese hält ist ne' andere Frage!
So sieht sie übrigens nun aus, nachdem wir ordentlich geputzt, sortiert und Bilder letzten Jahres
aufgehangen haben:
Bezüglich des Englischunterrichts ist bisher noch nicht wirklich viel gemacht worden, wie immer verläuft der Arbeitsprozess hier verglichen mit Deutschland im Schneckentempo. Die Bücher habe ich mir schon besorgen können, allerdings weiß ich noch nichts weiteres. Bin schon stolz, dass ich mir den Bibliothek-Schlüssel ergattern konnte!
Die Primary School hat übrigens die Klassen 1-8, danach geht es ja, wie ihr wisst, mit der Secondary School weiter. Diese ist auch im Gegensatz zu manchen Secondary's kostenlos...deshalb haben wir nicht 500, nicht 1000, nein ganze 1.600 Schüler in dieser Schule.
Teilt man nun 1.600 Schüler durch die 8 Klassen, kommt man eigentlich auf 200 Schüler/-innen je Klasse...das ist selbst für malawische Verhältnisse zu viel, deshalb wird erst einmal pro Jahrgang in Klasse A und B unterschieden und dann noch in Morgen- und Nachmittagsschicht.
Selbst dann sind es noch 50 Schüler/-innen pro Klasse.
Ich denke über meine Projektarbeit kann ich euch in ein paar Wochen mehr wissen lassen, es befindet sich halt alles noch im Anfang!
Tapetenwechsel fand natürlich nicht nur in der Projektarbeit statt. Ich wohne nun in der Familie des Projektmanagers des Skill Developement Centers...und was soll ich sagen, ich bin super zufrieden.
Ich war bezüglich Gastfamilien immer skeptisch, weshalb ich auch das Projekt der TAWUKA zunächst gewählt hatte.
Aber jetzt merke ich erst einmal, was ich dort alles nicht mitbekommen habe!
Es ist jeden Tag super interessant die Kultur jetzt noch näher zu erleben als ich es in Chilumba tat.
Mit mir wohnen die beiden Eltern von Ausmane (dem Projektmanager), sein Cousin, eine Hausfrau und der echt süße Neffe, der letztens erst 2 Jahre alt wurde.
Ihr könnt ja mal googeln was Walzenspinnen sind, die haben wir hier mehr als regelmäßig.
Ich habe zum Glück mein eigenes Zimmer und an Privatsphäre mangelt es mir kein Stück, was ich vorher irgendwie befürchtet hatte. Denn Privatsphäre wird hier echt respektiert, ohne meine Zustimmung wird wirklich niemand mein Zimmer betreten.
Nicht nur in der Schule wurde ich vorgestellt, am Sonntag war ich mit meiner Gastmutter in der Kirche und musste mich dort vor weiteren 200 Leuten vorstellen – komisch aber irgendwie ein herzliches Gefühl! Über malawische Kirchenmessen werde ich nochmal separat schreiben.
Liebe Grüße, Max „Rachnischt“
Hallo, ich bin Max Lachnicht!
Ich komme aus Gronau-Epe, nahe Münster in Westfalen und bin neunzehn Jahre alt.
Momentan mache ich mein Abitur am Canisiusstift in Ahaus und werde ab September im Rahmen des Kolpingwerk Deutschlands ein freiwilliges soziales Jahr in Malawi machen!
Wieso ich das mache?